Die Yungas-Strasse, oder Todesstraße

Die Geschichte der Todesstraße

Die Straße wurde in den Jahren 1931-1936 gebaut. Oder besser gesagt, von einem Pfad zu einer Straße für Fahrzeuge erweitert. Der ursprüngliche Weg wurde einst von den Inkas angelegt. Die Verbreiterung für Fahrzeuge wurde nötig, da der zunehmende Warenverkehr (Nahrung, Holz, Kautschuk nach La Paz und alle anderen Güter von La Paz in die Yungas) erheblich zunahm und nun mit den aufkommenden ersten motorisierten Transportmitteln zu bewerkstelligen war.

In diese Zeit viel auch der Gran Chaqua-Krieg und so wurden die Arbeiten gröstenteils von Kriegsgefangenen ausgeführt. Diese ließ man bis zur Besinnungslosigkeit arbeiten und warf sie dann in das Tal. So entstand die Bezeichnung "Straße des Todes". Eine Sage hält sich seit dem fest, welche besagt: Jeder paraguaische Kriegsgefangene verfluchte die Straße in dem er bei seinem Tode schwor zwei bolivianische Seelen mit sich zu nehmen. So erklärten sich die sehr abergläubigen Bolivianer die vielen Tode in dieser Straße durch ungezählte Unfälle.

Es existiert keine Genau Statistik über die Todesfälle, aber man spricht von bis zu 200 pro Jahr bis zur Fertigstellung der neuen Straße ende des Jahres 2007. Die komplett neu konstruierte zweispurige Straße verfügt über 54 Brücken und etliche Hangsicherungen. Diese zu installieren dauerte 10 Jahre. Ausschlaggebend für ihre Konstruktion war unter anderem ein Unglück im Jahre 1994 bei welchem sechs Israelis um ihr Leben kamen. Im Jahr 1995 vergab die Interamerikanische Entwicklungsbank an die Yungas-Strasse den Titel "Die gefährlichste Straße der Welt" Dies war sie vor allem durch ihren sehr hohen Verkehr, oft schlechte Witterungsbedingung (Nebel, Regen) und ihren Zustand in einem sehr Erdrutsch gefährdetem Gebiet, mit teilweise drei Meter breiter Fahrbahn.

Anfang der 90er Jahre erkundigten sich immer mehr vor allem israelische Reisende in La Paz nach einem alternativen Transportmittel um nach Rurrenabaque zu kommen. Dies ist ein beliebtes Reiseziel für Israelis, da 1985 das Buch Back from Tuichi von Yossi Ghinsberg erschien und ein Bestseller wurde. So wurden die ersten vereinzelten Fahrradtouren in dieser Strasse angeboten. Unter den damaligen Bedingungen war dies eine Totour zwischen all den Bussen und LKWs eingehüllt von Staub, oder Matsch brauchten sie oft bis spät in den Abend für diese Strecke. Aber dies war wohl immer noch sicherer als in einem der üblichen Busse. So entstand einer der Tourismusatraktionen in Bolivien. Jetzt, da so gut wie kein Verkehr mehr in der alten Straße ist, ist die Yungas-Straße ein echtes Erlebniss für Radfahrer. Auch die Qualität der Räder und der Ausrüstung ist jetzt auf westlichem Nivau.

 

Die Teufelskurfe in der Todesstraße

Der Verlauf der Yungas-Straße

In La Paz auf 3600 Höhenmetern beginnt die Straße und steigt dann auf nach 20 km auf 4700 Höhenmeter. Von da steigt sie kontinuirlich ab. Nach 50 km teilt sie sich in die neue Straße, welche links vom Tal verläuft und die alte Straße, welche rechts vom Tal verläuft. Die neue Straße endet nach 160 km in Caranavi und die meisten Fahrradtouren kommen schon nach 100 km in Yolosa an. 

In Zahlen:
Distanz 160 km
La Paz 3600 Hm
höchster Pass "La Cumbre" 4700 Hm
Caranavi: 600 Hm

Blick auf Coroico von
Blick Blick auf Coroico von der alten Straße, links kann man die Asphaltstraße erkennen welche sich das Tal hinter bis nach Caranavi windet.

 

Bedeutende Unfälle in der Todesstraße

Ein Unglück vom 24. Juli 1983, bei dem ein Bus ins Schleudern geriet, in eine Schlucht stürzte und die 100 Insassen in den Tod riss, gilt als Boliviens schlimmster Verkehrsunfall.

Im März 1994 stürzte ein Bus vor Chuspipata mit 60 Passagiren, davon 6 Israelis, in die Tiefe.

Im August 2007 führte ein Busunglück mit 60 Todesopfern zu Protesten in den angebundenen Ortschaften, mit dem Resultat den Bau der neue Straße zu beschleunigen und den Verkehr in der alte Straß einzuschränken.

Drei Radfahrer und ein Guide verloren im August 2014 ihr Leben, als ein betrunkener Minibusfahrer bei einem Überholmanöver in die entgegenkommende Gruppe fuhr.

Zwei Busse mit insgesamt 32 Insassen stürzten im Jahr 2008 hundert Meter in die tiefe. Die Wracks liegen immer noch unter der Felsformation "El Zapo", welches noch im Hochgebirge auf 4400 Hm ist.

 

Linksverkehr

Durch eine lokale Sonderregelung herrscht in dieser Straße Linksverkehr. Dies wurde eingeführt damit der herabfahrende Verkehr, unter Nutzung des besten Abstands, dem herauffahrenden Verkehr Vorrang gewähren kann.

Personen und die Todesstraße

Von 1972 bis 1983 hatte der Nazi Klaus Barbie ein Anwesen in der Straße in Bajo Sacramento, während er in Bolivien sich der französischen Justiz entzog.

Der bolivianische Quadpilot Walter Nosiglia nutzt die Straße als Trainingsstrecke.

La Paz, 14.06.2017

Here we are

Agencia Operadora de Turismo Receptivo de Aventura en La Paz-Bolivia